Man kennt sich gar nicht aus, ist alles so bunt hier!

Falls Ihr Euch über LOTUSTEICH ,den Titel dieser Seite wundert: My First Time, das Posting vom 14. Dezember 2006 aus dem Blog-Archiv erklärt alles!





Dienstag, 6. März 2012

Herr Winter und Frau Frühling


"Ich werde mich jetzt für längere Zeit verabschieden", sprach Herr Winter und eilte davon. "Auf Wiedersehen" rief ihm Frau Frühling nach und bemerkte, dass er seinen eisigen Ballon im Park vergessen hatte.

Sonntag, 15. Jänner 2012

Ebreichsdorf


Diese Ikonenabbildung hing an der Eingangstür zur Pfarre Ebreichsdort St. Andreas, als ich vergangenen Samstag das Grab meiner Familie besuchte. Da bis zur Rückfahrt nach Wien mit dem Zug etwas länger Zeit war als sonst, ging ich vorher durch das Zentrum und besuchte Orte meiner Kindheit: Die kleine Brücke bei der vor langer Zeit alljährlich im Winter eine Strohpuppe verbrannt und in den Bach geworfen wurde (sie sollte wohl den Fasching oder böse Geister symbolisieren), das Zinshaus in dem früher meine Großeltern wohnten- durch bauliche Veränderungen wusste ich nicht mehr genau , welche ihre Eingangstür war - aus ihrer damaligen Wohnung ist heute wohl ein Kosmetiksalon geworden. Ich schaute sogar auf die Namensschilder bei der Toranlage: natürlich gibt es dort keine Pelzmanns mehr... Der große Hinterhof, der offen in ein kleines Auwäldchen mündete und für mich als Kind sehr geheimnisvoll war , scheint jetzt zahm, mit einigen neuen Zubauten. An die riesige Platane in der Mitte des Hofs konnte ich mich sonderbarerweise nicht erinnern, doch muss sie wohl wegen ihrer heutigen Größe auch schon in meiner Kindheit dort gestanden sein. In der Gärtnerei, die es bereits zur Zeit meiner Großeltern gab,nur an andere Stelle - alles ändert sich- kaufte ich ein paar Blumen fürs Grab. Als ich zum Friedhof kam, begann es zu schneien . Ich erinnerte mich an Silvesterabende, die ich als Jugendlicher immer bei meiner Großmutter verbracht hatte. Zu Mitternacht gingen wir dann nach draußen, um beim Tor die Feuerwerke am Himmel zu betrachten. Damals stellte ich mir vor,wie es wäre, einmal als Erwachsener genau zu Silvester um Mitternacht an diesen Ort zurückzukommen und an die Zeit von früher zu denken. Der Schnne fiel immer dichter vom Himmel, es wurde ungemütlich. Und dennoch war mir irgendwie warm ums Herz..

Montag, 26. Dezember 2011

Herbergsuche


Nicht vom Komet sondern von GPS geleitet, gelangten wir fast mühelos zu unserem Hotel in Avignon, das wir über Internet reserviert hatten. Auf dem Bett breiteten wir unser Weihnachtsmahl aus, inklusive von aus Wien mitgebrachten Keksen. Zwei Fläschchen Kattus zum Anstoßen, ein oder zwei Weihnachtslieder aus Youtube und gute Laune, mehr brauchte es nicht für ein schönes Fest. Als die Lichter ausgingen war nur mehr der starke Wind zu hören, der fast die ganze Nacht kräftig an den Bäumen zerrte und um die Häuser pfiff. So stellte sich auch ohne Hirten, Schafe und Weihrauch das wohlige Gefühl ein, in einer kalten, garstigen Nacht Unterschlupf gefunden zu haben: Weihnachten 2011

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Széchenyi Fürdö


Brrr, auf dem kurzen Weg vom Umkleidebereich zum Außenbecken des Széchenyi Bads zitterten wir ganz schön vor Kälte, aber danach war es pures Vergnügen und Entspannung im heißen Thermalbecken. Abwechselnd lagen wir träge im Wasser herum, ließen uns von künstlichen Wasserfällen den Hals und Schulter massieren oder schwammen quietschvergnügt durch den beschleunigten Wassersog des Spiralbeckens. Darauf folgte wieder eine Entspannungsphase, ein ruhiges Dahintreiben im leicht dampfenden Wasser, einfach schön. Und herzerwärmend!

Dienstag, 8. November 2011

Dieses Baumes Blatt,



der von Osten meinem Garten anvertraut
gibt geheimen Sinn zu kosten,
wie´s den Wissenden erbaut....

Jedesmal wenn ich Gingko- Bäume sehe, kommt mir dieses Gedicht aus Goethes West-Östlichem Divan in den Sinn. In meiner Poesie-verliebten Adoleszenz habe ich es einmal auswendig gelernt, eines der wenigen Gedichte, die ich freiwillig auswendig gelernt habe. Ich erinnere mich auch an das heimliche Einsammeln von Gingko-Nüssen nachts im Park, eine nicht gerade wohlriechende Angelegenheit. Die Nüsse , geschält, ergeben dann aber eine gute Einlage für herbstliche Reisgerichte. Merkt man, dass ich diesen Eintrag vor dem Mittagessen schreibe?

Montag, 3. Oktober 2011

Herbst und Kalmückien


Hand auf´s Herz: Den Herbst kennen ja viele, aber wer kennt schon Kalmückien? Ich gebe zu, ich kannte es auch nicht, bis ich vor einigen Tagen im TV eine Dokumentation über einen buddhistischen Mönch in dieser am kaspischen Meer gelegenen, autonomen Republik des europäischen Russland sah. Ein von der fortschreitenden Desertifikation bedrohtes Steppenland und noch dazu ein Land Europas, in dem buddhistische Mönche als Vermittler der traditionellen Kultur nach dem Fall der kommunistischen Herrschaft jetzt wieder hoch angesehen sind. 1943 wurde unter Stalin die gesamte Bevölkerung nach Sibirien deportiert.... In Belgrad gibt es einen kalmückischen Tempel und ein Bestandteil der Winzertracht in der Wachau und im Weinviertel ist der Kalmuck-Janker, aus dem robusten Kalmuckstoff hergestellt, der der Überlieferung nach als Satteldecke von den ursprünglich aus der Westmongolei stammenden Kalmücken nach Zentraleuropa gebracht wurde.Ganz schön viel Multi-Kulti!:-)

Donnerstag, 28. Juli 2011

Feuchtfröhlicher Abend und Beinahe-Katastrophe



Wenn zwei den Friseur teilen und vielleicht auch noch bei der selben Schneiderin ihre Blusen nähen lassen, ja dann haben sie einander viel zu erzählen. Und so wurde es letzten Dienstag ein lustiger Abend im Marriott, beim Happy-Hour-Drinking in der Lobby-Bar. Nur ich konnte da nicht viel mitreden, ich gehe ja zu einem anderen Friseur.

Und zur Beinahe-Katastrophe kam es heute Abend: den ganzen Nachmittag über hatte ich so eine beunruhigenden Vorahnung, dass heute noch was Schlimmes passieren würde. Selbst meine beste Freundin rief aufgeregt an, als ich mich nach 2 SMS noch immer nicht gerührt hatte. Die Arme konnte ich schnell beruhigen. Aber das Unglück lauerte schon: Ich stand gerade bei der Abwasch, als P. Kojak ganz laut "Huch" schrie! Ein Riesenkäfer, der im Zimmer herumflog, hatte ihn erschreckt.Aufregungen sind das! Bin schon froh, dass der heutige "Unglückstag" bald vorüber ist.