Unverhofft

musste ich lachen, als ich kurz vor dem Nachhause gehen im Büro beim Eintragen von Diplomarbeiten in die Bibliotheksliste folgenden Titel las: Populationsdynamik und Produktivität der Strandgrundel und der Sandgrundel. Irgendwie musste ich an das Verhalten von Massentouristen beim Urlaub am Meer denken. Tiefe Zweifel befielen mich, als ich dann den Titel der nächsten Diplomarbeit las: "Das Nahrungsspektrum der Sandgrundeln". Ja, was frisst so eine Sandgrundel eigentlich? Inklusive Literaturliste von 6 Seiten ist die Arbeit fast 70 Seiten lang. Ich beschloss, dass mir so eine Grundel nie in mein Aquarium kommen würde. Sie scheint ja eine längere Speisekarte zu haben als unsereiner....

Eine Dissertantin wollte nach einer längeren Liste von Professoren und Verwandten ihren Dank insbedoners den beiden Pandabären in Schönbrunn aussprechen . Ihr wisst schon: Yang Yang und Long Hui! Von dem kleinen Bau-xi erwähnte sie kein Wort, aber der war wohl zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht auf der Welt.

Und dann zum Abschluss: eine Arbeit über Hummeln. Summ summ summ Hümmelchen summ herum, dachte ich mir, blätterte vor bis zu den Danksagungen und -man höre und staune - da stand doch tatsächlich geschrieben: "Der meiste Dank gebührt aber meinem Freund Richard, der nie an mir zweifelte und mich bis zum Schluss unterstützt hat"

Trunken vor so viel Lob von einer Unbekannten tappste ich nach Hause, gleich einer Biene, die in der falschen Blüte gelandet war, angezogen von all dem bunten Schein. "Ich kenn mich gar nicht aus, ist alles so bunt hier" summte dazumals schon unsere Freundin Nina H. , auch so eine verrückte Hummel!