Fasching: Scherzo und Elegie

Als ich unlängst im Schönbrunner Schlosspark spazieren ging kam plötzlich eine Windböe auf, die an Ästen und Menschen kräftig rüttelte. Mir entriss sie mein rosa Toupet und meine schwarze Straußenboa, die ich mir zum Schutz vor dem kalten Wetter um den Hals gewickelt hatte. Die Boa landete just beim Tirolerhaus in einem Käfig mit sonderbaren Hühnern. Eines davon, ebenso vom Wind zersaust wie ich, näherte sich unerschrocken und neugierig meiner Boa, wohl darin einen exotischen Verwandten vermutend. Tja, und weil ich meine Boa nach dem Hühnerkäfig nicht mehr um meinen Hals legen wollte, ließ ich sie beim Huhn mit der sonderbaren Frisur und machte mich auf zur Mariahilfer-Straße, um eine neue zu kaufen. Dort bemerkte ich vor einem Geschäft eine Bettlerin mit Hund, der - in eine ärmliche Decke gehüllt- etwas traurig einem reinrassigen Rehpinscher nachblickte. Dieser Rehpinscher war vom Feinsten gekleidet, ganz wie seine elegante Besitzerin, die ihn zum Shopping ausführte.