
Zurück zur Botanik: Eines meiner Lieblingsgetränke ist Tee von der Polei-Minze (Mentha pulegium). Die ist leider in Österreich nicht so leicht erhältlich. Im Botanischen Garten gäbe es einige Pflänzchen, vielleicht gelingt es mir ja mal, einen Samen zu erhaschen... Gerade lese ich im Internet, dass die Poleiminze die einzige Minze sei, die man wegen des toxischen Inhaltsstoffes Pulegon nicht als Tee verwenden soll.
Hildegard von Bingen hat zur Poleiminze folgendes geschrieben:
"Die Polei hat angenehme Wärme und ist trotzdem feucht...........
diese Kräuter wirken allen Fiebern entgegen, und wer im Gehirn Schmerzen hat, so dass er krank ist, der lege Polei in Wein und koche sie, und er lege sie so warm um seinen ganzen Kopf, und er binde ein Tuch darüber, damit das Gehirn warm sei, und der Wahnsinn in ihm wird unterdrückt."
Angenehm warm und trotzdem feucht, das gefällt mir. Aber was ist jetzt wahr? Ist die Poleiminze nun toxisch oder wirkt sie allen Fiebern entgegen. Oder ist es das selbe?Am liebsten würde ich im botanischen Institut arbeiten und in vielen Laborversuchen das Rätsel lösen. Den Gehirnwickel nach Hildegard von Bingen wollte ich auch zu Hause ausprobieren - Wein gäbe es ja ein bisschen im Kühlschrank, aber leider keine Polei! So wird sich der tägliche Wahnsinn nicht unterdrücken lassen und ich werde weiter fiebern.
1 Kommentar:
Ohne Polei und Gehirnwickel kann man sich den ganz normalen Alltagswahnsinn jetzt gar nicht mehr vorstellen nach Deinem unglaublich interessanten Bericht hier. Toll!!!
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